2.2.2 Der genetische Code

Aus Biostudies
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In der Basenabfolge der mRNA ist die Abfolge der Aminosäuren des codierten Polypeptids verschlüsselt und damit letztlich auch seine Funktion. Dabei stellen drei aufeinanderfolgende Basen (Basentriplett oder Codon) das Codewort für eine Aminosäure dar.

Der genetische Code ist degeneriert, d. h. für viele Aminosäuren gibt es mehrere Codewörter, z. B. sechs Codons für die Aminosäuren Leucin, Serin und Arginin, für Methionin (AUG) und Tryptophan (UGG) gibt es jeweils nur ein Codon. AUG ist zugleich auch das Startcodon, d. h. jedes Polypeptid beginnt zunächst mit Methionin, welches u. U. später wieder abgespalten werden kann. In seltenen Fällen wird auch das Triplett GUG als Startcodon verwendet.

Nur 61 Basentripletts verschlüsseln Aminosäuren (obwohl es 64 Kombinationsmöglichkeiten gibt). Drei Tripletts haben scheinbar keinen Sinn (nonsense codons): UAA, UAG und UGA. Sie stellen Stopsignale für die Polypeptidsynthese dar (hier ist die Aminosäurekette zu Ende) und heißen Stopcodons.

Der genetische Code ist universell gültig, d. h. für alle Lebewesen. Einzige wichtige Ausnahme bilden die kleinen DNA-Ringe von Mitochondrien und Chloroplasten. Sie haben für die gleichen Aminosäuren andere Codewörter.

Nukleotid codierende Aminosäure
1 2 3 Name Abkürzung
A G G Arginin Arg
A G A Arginin Arg
A G C Serin Ser
A G U Serin Ser
A A G Lysin Lys
A A A Lysin Lys
A A C Asparagin Asn
A A U Asparagin Asn
A C G Threonin Thr
A C A Threonin Thr
A C C Threonin Thr
A C U Threonin Thr
A U G Methionin Met
Startcodon
A U A Isoleucin Ile
A U C Isoleucin Ile
A U U Isoleucin Ile
C G G Arginin Arg
C G A Arginin Arg
C G C Arginin Arg
C G U Arginin Arg
C A A Glutamin Gln
C A G Glutamin Gln
C A U Histidin His
C A C Histidin His
C C A Prolin Pro
C C G Prolin Pro
C C U Prolin Pro
C C C Prolin Pro
C U A Leucin Leu
C U G Leucin Leu
C U U Leucin Leu
C U C Leucin Leu
U G G Tryptophan Trp
U G A Stopcodon
U G U Cystein Cys
U G C Cystein Cys
U A G Stopcodon
U A A Stopcodon
U A U Tyrosin Tyr
U A C Tyrosin Tyr
U C A Serin Ser
U C G Serin Ser
U C U Serin Ser
U C C Serin Ser
U U G Leucin Leu
U U A Leucin Leu
U U C Phenylalanin Phe
U U U Phenylalanin Phe
G G G Glycin Gly
G G A Glycin Gly
G G C Glycin Gly
G G U Glycin Gly
G A G Glutaminsäure Glu
G A A Glutaminsäure Glu
G A C Asparaginsäure Asp
G A U Asparaginsäure Asp
G C A Alanin Ala
G C G Alanin Ala
G C U Alanin Ala
G C C Alanin Ala
G U A Valin Val
G U G Valin Val
G U U Valin Val
G U C Valin Val

Tab. 10: Aminosäurecodons

Die Tabelle stellt die durch entsprechende Basentripletts codierenden Aminosäuren dar. Dabei ist das Nukleotid 1 das 1. Nukleotid eines Codons auf dem 5' → 3'-Strang.