Metamorphosen der Sproßachse

Aus Biostudies
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Allgemein wird die Sproßachse in Achsenglieder aus Nodien (Verzweigungspunkte) und Internodien unterteilt. Durch eine unterschiedliche Streckung der Internodien wird so eine Einteilung in Kurzsprosse (z. B. Zwiebeln, die extrem gestauchte Sprosse darstellen) und Langsprosse (z. B. Sproßausläufer[1] bei Erdbeeren und Kartoffeln) möglich.

Oftmals gibt es auch komplette unterirdische Sproßteile. Sie dienen meist einer Überdauerung des Winters oder zur vegetativen Vermehrung und werden als Rhizome bezeichnet.

Anhand bestimmter Merkmale der Sproßachse und dem Vorhandensein oder Fehlen von Überwinterung werden folgende Lebensformtypen unterschieden:

  • Phanerophyten (Bäume und Halbsträucher), z. B. Buche
  • Chamaephyten (Halb- und Zwergsträucher), z. B. Heidelbeeren
  • Kryptophyten[2], z. B. Zwiebeln, Knollen, Rhizome
  • Hemikryptophyten (überwintern sehr oberflächennah), z. B. Löwenzahn

Eine weitere Unterscheidung von Sprossen wird mit Hilfe der Stellung der dichotomen Verzweigungen möglich. Solche axilläre Verzweigungssysteme sind

  • monopodial oder
  • sympodial.
  • Monachasium
  • Dichasium[3]

Besondere Funktionen und Anpassungen der sproßachsen sind beispielsweise

  • Speicherachsen (Hypokotyl, Rüben), z. B. Zuckerrüben,
  • Flachsprosse (Sproßachsen mit Blattfunktion, Chlorenchym, Platykladien), v. a. bei Kakteen zur Oberflächenverkleinerung und gleichzeitiger Reduktion von Blättern (als Verdungstungsschutz),

  • Sproß- bzw. Stammsukkulenz, v. a. bei Xerophyten,
  • Sproßranken (v. a. zur Befestigung des Sprosses an Untergrund oder auf anderen Pflanzen), z. B. Wilder Wein,

  • Sproßdornen, z. B. Kakteen, oder
  • Haustorien (Saugorgane zum Anschließen parasitischer Pflanzen an das Leitgewebesystem der Wirtspflanze).


<references \>

  1. syn. Stolonen
  2. syn. Geophyten
  3. syn. Pleiochasium