2.3.3.2.5 Plasmidisolierung aus E. coli
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Gegenwärtig werden Plasmide verstärkt durch Schnellverfahren aus 1 – 4 ml-Kulturen gewonnen, sog. mini preps. Die gewonnene Plasmid-DNA kann i. d. R. anschließend sofort für molekularbiologische Untersuchungen verwendet werden. Zwei wichtige Verfahren sind die sog.
- STET-Lyse und
- Bei der STET-Lyse wird die Membran durch das milde Detergenz Triton X in Kombination mit EDTA (fängt die für die Membranstabilität erforderlichen Mg2+-Ionen ab) und Lysozym (spaltet die Mureinketten der Zellwand) so schonend geöffnet, daß nur die Plasmid-DNA frei wird, während die chromosomale DNA noch an der Membran befestigt bleibt. Membrantrümmer und chromosomale DNA werden anschließend abzentrifugiert. Aus dem Überstand wird die Plasmid-DNA mit Isopropanol ausgefällt (entzieht die Hydrathülle), mit Ethanol gewaschen und in geeignetem Puffer resuspendiert.
- alkylische Lyse (wird häufiger durchgeführt).
- Bei der alkylischen Lyse erfolgen Zellaufschluß und Ausfällen der chromosomalen DNA mit Hilfe von NaOH und SDS (Natriumdodecylsulfat). Dabei werden sowohl die chromosomale DNA wie auch die Plasmid-DNA freigesetzt und gleichzeitig total denaturiert (werden unlöslich). Bei der anschließenden Neutralisation mit Kaliumacetat renaturiert die Plasmid-DNA wesentlich schneller (wird wieder löslich) als die ausgefällte chromosomale DNA und befindet sich nach Abzentrifugieren der chromosomalen DNA im Überstand. In Gegenwart hoher Salzkonzentrationen wird die Plasmid-DNA an ein kleines Glasfaservlies oder eine kleine Chromatographiesäule spezifisch gebunden (während sonstige zelluläre Verbindungen durchlaufen). Durch Wechsel auf niedrige Salzkonzentration im Puffer kann die Plasmid-DNA anschließend mehr oder weniger rein von der Säule bzw. vom Vlies in gelöster Form eluiert werden.