4.3.2 Heteropolysaccharide
Version vom 15. November 2008, 19:38 Uhr von Webmaster (Diskussion | Beiträge)
Heteropolysaccharide bestehen aus unterschiedlichen Monomeren (innerhalb einer Kette). Biologisch und biotechnisch wichtige Vertreter sind
- Xylane,
- Xylane, sie gehören den sog. Hemicellulosen an, sind Bestandteil der pflanzlichen Zellwand. Sie stellen Ketten dar, in denen verschiedene Pentosen und Hexosen miteinander verbunden sind. Besonders oft tritt dabei das Monosaccharid D-Xylose in Erschneinung.
- Lignin,
- Lignin ist als Heteropolysaccharid keine einheitliche Verbindung, sondern ein Polysaccharid aus vielen verschiedenen monomeren Bausteinen, die alle vom Phenylpropan abgeleitet sind. Im Lignin sind die Phenylpropanbausteine durch Ether- und C–C-Doppelbindung in vielfältiger Form miteinander vernetzt. Diese Bindung ist gegenüber enzymatisch-mikrobiellem Angriff außerordentlich resistent. Im Vergleich mit Cellulose, Xylanen und Pektinen wird Lignin daher von Mikroorganismen nur außerordentlich langsam abgebaut. Lignin von Gräsern und Kräutern und noch nicht ausgereiften Pflanzenteilen sind etwas leichter abbaubar.
- Murein und
- Das Murein (v. a. der bakteriellen Zellwand) besteht aus GlcNAc und MurNAc, wobei zusätzlich Tetrapeptide gebunden sind. Es handelt sich hierbei daher um ein Peptidoglycan.
- Agar-Agar.
- Besonders in der mikrobiologischen Forschung ist Agar-Agar wichtig. Dabei handelt es sich um ein kompliziertes Heteropolysaccharid aus Rotalgen der Gattung Geldium, das aus den beiden verschiedenen Polysacchariden Agarose (aus verschiedenen Galactosederivaten aufgebaut) und Agaropektin (ebenfalls aus Galactosederivaten aufgebaut, die sich jedoch von denen der Agarose unterscheiden). Agar-Agar wird zur Kultivierung von Mikroorganismen in der Mikrobiologie angewandt, da es nur von ganz wenigen Mikroorganismen abgebaut werden kann.