2.3.1 Allgemeines
Antibiotika sind Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, die bereits in geringer Konzentration andere Mikroorganismen, v. a. Bakterien, im Wachstum hemmen oder abtöten. Sie sind sekundäre Stoffwechselprodukte, die nicht lebensnotwendig (essentiell) sind, aber den Mikroorganismen einen Vorteil bringen.
Gegenwärtig sind ca. 5.000 Antibiotika bekannt. Davon haben etwa 150 eine medizinische Bedeutung, etwa 100 werden großtechnisch (biotechnologisch) hergestellt. Von diesen 100 sind 80 % Penicilline. Beispiele für wichtige Antibiotika sind Streptomycin (von Streptomyceten), Tetracyclin, Gentamycin, Penicillin (vom Schimmelpilz Penicillium), Ampicillin, Chloramphenicol, Kanamycin, Erythromycin, Bacitracin (von Bacillus) und Cephalosporin (von Cephalosporium).
Mögliche Wirkungsorte der Antibiotika sind
- die Zellwand,
- die Proteinbiosynthese (Übersetzung der Gene in Eiweiße),
- die Transkription (Teilschritt der Proteinbiosynthese),
- die Membranfunktion,
- der Nukleinsäure-Stoffwechsel und
- die enzymatische Wirkweise.
Die Wirkung von Antibiotika erfolgt überwiegend bakterizid (Bakterien abtötend) oder fungizid (Pilze abtötend) bzw. bakteriostatisch oder fungistatisch (vorübergehende Hemmung im Wachstum und der Vermehrung, die beim Absetzen von Antibiotika zurückgeht).