2.2.2.2 GRAM-Färbung

Aus Biostudies
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Voraussetzung für die GRAM-Färbung ist, daß sich die zu färbenden Bakterien in der log-Phase befinden müssen. Es wird dann wie folgt vorgegangen:

  1. Bakterien werden auf dem Objektträger hitzefixiert
  2. Färben mit Gentianaviolett (Kristallviolett). Dieser Farbstoff lagert sich im periplasmatischen Raum[1] an.
  3. Anschließend folgt eine Fixierung (Beizen) mit Lugolscher Iodlösung (enthält einen Iod-Kaliumiodid-Komplex). Es bildet sich ein schwerlöslicher Farblack, der sich an der Cytoplasmamembran niederschlägt.
  4. Differenzieren mit 96 Vol.-% Ethanol:
    • gramnegative Bakterien:

Der Ethanol löst die lipidreiche äußere Membran ab. Durch die relativ großen Poren des darunterliegenden Mureins kann der Farblack herausgelöst werden, wodurch die Zellen farblos werden.

    • grampositive Bakterien:

Der Ethanol entzieht hier dem Murein die Hydrathüllen, wodurch die Poren enger werden. Dadurch kann der Farblack nicht entweichen und die Zellen bleiben weiterhin blau-violett.

  1. egenfäbren mit Safranin oder Fuchsin (beide sind rote Farbstoffe)
    • grampositive Bakterien:

Hier kann der rote Farbstoff eindringen und die Zellen rötlich färben.

    • gramnegative Bakterien:

Der rote Farbstoff kann hier nicht eindringen, wodurch die Zellen blauviolett bleiben.


[1]: Raum zwischen Cytoplasmamembran und Murein