3.1 Allgemeines: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Biostudies
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
 
(6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Aminosäuren besitzen neben der namengebenden Aminogruppe auch eine Carboxylgruppe. Die allgemeine Strukturformel
+
{|
+
|width="5%" | <small>[[3.0 Aminosäuren (α-Aminocarbonsäuren) und Proteine|zurück]]</small>
zeigt, daß Aminosäuren am <alpha>-C-Atom die Aminogruppe tragen. Aufgrund der beiden funktionellen Gruppen können Aminosäuren je nach Milieubedingungen in unterschiedlichen Formen vorliegen:
+
|width="40%" | <small><div align=right>[[3.2 Einteilung|weiter]]</div></small>
Im Sauren kann die NH2-Gruppe ein H+ aufnehmen, wodurch NH3+ entsteht und nun eine zweiprotonige Aminosäure (positv geladen) vorliegt.
+
|}
Um den Neutralpunkt (pH = 7) liegt ein Zwitterion (neutral geladen) vor.
+
 
Im basischen Bereich gibt die Carboxylgrupppe ein H+ ab und wird dadurch zur negativ geladenen Carbonylgruppe, wodurch das Gesamtmolekül negativ geladen ist (zweiprotonige Base).
+
<small>[[II. Molekularbiologie]]<br/>
Aminosäuren erfüllen in allen organismischen Reichen wichtige Aufgaben. Die wohl bekannteste ist die proteinaufbauende Funktion, bei der durch Verknüpfung mehrerer Aminosäuren langkettige Peptide und aus diesen wiederum Eiweiße entstehen. Aus Aminosäuren werden aber jedoch auch andere N-haltige Verbindungen wie Nukleotide (der DNA oder RNA), Energieträger (in Form von Nukleotidtriphosphaten, z. B. ATP), bestimmte Coenzyme (z. B. NAD+), Hormone (Peptidhormone wie Insulin, etc.) und Porphyrine aufgebaut. Letztere, Porphyrine, bestehen aus jeweils 4 Pyrrolringen, die mit einem zentralen Metallion komplex verbunden sind. Solche Verbindungen finden sich beispielsweise im Chlorophyll der Pflanzen oder aber als roter Blutfarbstoff Hämoglobin, an den Sauerstoff gebunden und so im Körper transportiert werden kann.
+
[[3.0 Aminosäuren (α-Aminocarbonsäuren) und Proteine]]<br/>
 +
3.1 Allgemeines</small>
 +
 
 +
 
 +
'''Aminosäuren''' besitzen neben der namengebenden '''Aminogruppe''' auch eine '''Carboxylgruppe'''. Die allgemeine Strukturformel
 +
<div align=center>[[Bild:allgemeine Strukturformel der Aminosäuren.jpg]]</div>
 +
zeigt, daß Aminosäuren am '''α-C-Atom''' die Aminogruppe tragen. Aufgrund der beiden funktionellen Gruppen können Aminosäuren je nach Milieubedingungen in unterschiedlichen Formen vorliegen:
 +
*Im Sauren kann die NH<sub>2</sub>-Gruppe ein H<sup>+</sup> aufnehmen, wodurch NH<sub>3</sub><sup>+</sup> entsteht und nun eine '''zweiprotonige Aminosäure''' (positv geladen) vorliegt.
 +
*Um den Neutralpunkt (pH = 7) liegt ein '''Zwitterion''' (neutral geladen) vor.
 +
*Im basischen Bereich gibt die Carboxylgrupppe ein H<sup>+</sup> ab und wird dadurch zur negativ geladenen Carbonylgruppe, wodurch das Gesamtmolekül negativ geladen ist ('''zweiprotonige Base''').
 +
Aminosäuren erfüllen in allen organismischen Reichen wichtige Aufgaben. Die wohl bekannteste ist die '''proteinaufbauende Funktion''', bei der durch Verknüpfung mehrerer Aminosäuren langkettige '''Peptide''' und aus diesen wiederum '''Eiweiße''' entstehen. Aus Aminosäuren werden aber jedoch auch andere '''N-haltige Verbindungen''' wie Nukleotide (der DNA oder RNA), Energieträger (in Form von Nukleotidtriphosphaten, z. B. ATP), bestimmte Coenzyme (z. B. NAD<sup>+</sup>), Hormone (Peptidhormone wie Insulin, etc.) und Porphyrine aufgebaut. Letztere, Porphyrine, bestehen aus jeweils 4 Pyrrolringen, die mit einem zentralen Metallion komplex verbunden sind. Solche Verbindungen finden sich beispielsweise im Chlorophyll der Pflanzen oder aber als roter Blutfarbstoff Hämoglobin, an den Sauerstoff gebunden und so im Körper transportiert werden kann.
 +
<div align=center>[[Bild:Häm a.jpg]]</div>
 +
Eine weitere wichtige Rolle spielen Aminosäuren in Wirbeltieren. Sofern überschüssige Aminosäuren vorhanden sind und Kohlenhydrate und Fette für den Energiegewinn fehlen, werden Aminosäuren in der Leber unter '''Energiegewinn''' abgebaut:
 +
<div align=center>[[Bild:Abbauwege von Aminosäuren.jpg]]</div>
 +
<small>'''Abb. 5: Mögliche Abbauwege von Aminosäuren bei Energieträgermangel'''</small>
 +
 
 +
 
 +
{|
 +
|width="5%" | <small>[[3.0 Aminosäuren (α-Aminocarbonsäuren) und Proteine|zurück]]</small>
 +
|width="40%" | <small><div align=right>[[3.2 Einteilung|weiter]]</div></small>
 +
|}

Aktuelle Version vom 25. November 2008, 10:19 Uhr

zurück

II. Molekularbiologie
3.0 Aminosäuren (α-Aminocarbonsäuren) und Proteine
3.1 Allgemeines


Aminosäuren besitzen neben der namengebenden Aminogruppe auch eine Carboxylgruppe. Die allgemeine Strukturformel

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden

zeigt, daß Aminosäuren am α-C-Atom die Aminogruppe tragen. Aufgrund der beiden funktionellen Gruppen können Aminosäuren je nach Milieubedingungen in unterschiedlichen Formen vorliegen:

  • Im Sauren kann die NH2-Gruppe ein H+ aufnehmen, wodurch NH3+ entsteht und nun eine zweiprotonige Aminosäure (positv geladen) vorliegt.
  • Um den Neutralpunkt (pH = 7) liegt ein Zwitterion (neutral geladen) vor.
  • Im basischen Bereich gibt die Carboxylgrupppe ein H+ ab und wird dadurch zur negativ geladenen Carbonylgruppe, wodurch das Gesamtmolekül negativ geladen ist (zweiprotonige Base).

Aminosäuren erfüllen in allen organismischen Reichen wichtige Aufgaben. Die wohl bekannteste ist die proteinaufbauende Funktion, bei der durch Verknüpfung mehrerer Aminosäuren langkettige Peptide und aus diesen wiederum Eiweiße entstehen. Aus Aminosäuren werden aber jedoch auch andere N-haltige Verbindungen wie Nukleotide (der DNA oder RNA), Energieträger (in Form von Nukleotidtriphosphaten, z. B. ATP), bestimmte Coenzyme (z. B. NAD+), Hormone (Peptidhormone wie Insulin, etc.) und Porphyrine aufgebaut. Letztere, Porphyrine, bestehen aus jeweils 4 Pyrrolringen, die mit einem zentralen Metallion komplex verbunden sind. Solche Verbindungen finden sich beispielsweise im Chlorophyll der Pflanzen oder aber als roter Blutfarbstoff Hämoglobin, an den Sauerstoff gebunden und so im Körper transportiert werden kann.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden

Eine weitere wichtige Rolle spielen Aminosäuren in Wirbeltieren. Sofern überschüssige Aminosäuren vorhanden sind und Kohlenhydrate und Fette für den Energiegewinn fehlen, werden Aminosäuren in der Leber unter Energiegewinn abgebaut:

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden

Abb. 5: Mögliche Abbauwege von Aminosäuren bei Energieträgermangel


zurück