7.0 Der Zellzyklus

Aus Biostudies
Version vom 16. November 2008, 14:08 Uhr von Webmaster (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

V. a. eukaryontische Zellen durchlaufen einen fortlaufenden Zyklus, der eine Zellteilung (sowie ihre vor- und nachbereitenden Abläufe) umfaßt. Er wird allgemein als Zellzyklus bezeichnet. Ein Zellzyklus umfaßt vier (bei manchen Zellen fünf)Phasen:

  • G1-Phase
  • S-Phase
  • G2-Phase
  • M-Phase
  • (G0-Phase)
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden

Abb. 35: Der Zellzyklus

Die G1-, S- und G2-Phase werden als Interphase bezeichnet. Sie dauert bei manchen höheren Tieren z. B. i. d. R. 16 – 24 h.

Ausgangszustand beim Zellzyklus sind die haploiden Zellen, die in der G1-Phase (syn. postmitotische Phase, Präsynthesephase) auftreten, d. h. sie besitzen nur einen einfachen Gen- bzw. Chromosomensatz. Die G1-Phase ist i. d. R. die längste aller Phasen und bestimmt dadurch maßgeblich die Gesamtlänge des Zellzyklus. Manche Zellen haben im reifen (adulten) Zustand so lange G1-Phasen, daß sie sich im Verlauf ihres Lebens praktisch nicht mehr teilen, z. B. Nervenzellen, Skelettmuskelzellen oder rote Blutkörperchen. Dem hingegen stehen z. B. Epithelzellen (Zellen von Abschlußgeweben), die sich aufgrund ihrer starken Beanspruchung unheimlich oft teilen. Die G1-Phase besteht aus Wachstum der Zelle (Nachbildung von Cytoplasma und Zellorganellen), der Vorbereitung des nächsten Schritts, der S-Phase, durch Produktion von Replikationsenzymen (z. B. DNA-Polymerasen, Ligasen, etc.) und Histonen, der Synthese von DNA-Nukleotiden in Triphosphatform sowie der Teilung der Centriolen.

In der S-Phase (Synthesephase) beginnt die Reduplikation (syn. Replikation) der DNA, so daß an ihrem Ende bereits wieder zwei homologe Chromosomensätze vorliegen. Die Zellen werden dann wieder als diploid bezeichnet.

Die G2-Phase (prämitotische Phase, Postsynthesephase) ist gekennzeichnet durch den Abbau des Endoplasmatischen Reticulums, der Vorbereitung auf die Mitose – in Geweben z. B. die Auflösung von Zellkontakten –, Rundung der Zellen und vermehrte Wasseraufnahme.

Auf die G2- folge die M-Phase (Mitosephase). Hier finden die Teilung der Chromosomen (Mitose mit Pro-, Meta-, Ana- und Telophase) und nach der Mitsoe Teilung des Zellkerns (Karyokinese) und der Zelle selbst (Cytokinese) statt.

Manchmal können Zellen höherer Organismen einen ausgereiften (ausdifferenzierten) Zustand annehmen, bei dem sie nicht mehr teilungsfähig sind, da sie bestimmte wichtige Aufgaben im Organismus wahrnehmen. Sie verbleiben dann in der sog. G0-Phase (Ruhephase), die der G1-Phase entspricht. Manche Zellen können über lange Zeit in der G0 verweilen, dann jedoch einen weiteren normalen Zellzyklus durchlaufen.