2.2.4 Pili (Fimbrien)

Aus Biostudies
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Die Zelloberfläche vieler gramnegativer Prokaryonten, insbes. von Enterobakterien, ist von fadenförmigen Auswüchsen besetzt, die i. d. R. kürzer und dünner als Geißeln und unabhängig davon vorhanden sind, ob die Zellen Geißeln besitzen oder nicht. Sie werden als Pili oder Fimbrien bezeichnet. Grampositive Prokaryonten besitzen keine Pili!

Anhand der Dicke ist eine Unterscheidung in Pili-Typen möglich (von Typ I mit 3 nm Dicke bis Typ V mit 25 – 30 nm Dicke). Die Länge der Pili reicht bis zu 12 µm. Es kann Prokaryonten geben, die – sofern sie Fimbrien besitzen – mehrere Pili-Typen gleichzeitig und von jedem Fimbrientyp eine bis mehrere Tausende tragen können. (Eine Ausnahme stellen hierbei die F-Pili dar, von denen es nur 1 oder 2 pro Zelle gibt.) Den weitaus größten Teil der Pili bilden jedoch die sog. I-Pili. Sie haften aneinander oder aber an Oberflächen, wie dies z. B. bei Enterobakterien der Fall ist, die sich an der Darmwand anhaften

Ein spezieller Typ von Fimbrien existiert bei E. coli und nahen verwandten Enterobakterien, die sog. F -Pili (Sex-Pili). Diese sind i. d. R. länger (bis zu 12 µm) als die übrigen Pili und nur in Ein- oder Zweizahl vorhanden. Ein weiterer Unterschied zu anderen Fimbrien ist, daß F-Pili als Anheftungsorgane für einige F-Pilus-spezifische Bakteriophagen dienen. Die F-Pili dienen dem Aneinanderheften zweier Zellpartner beim Genaustausch durch Konjugation.


[1]: engl. "fertility" = "Fertilität"